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West-Berlin

Zwanzig Jahre nach der Vereinigung erinnere ich in einem Feature für das Deutschlandradio Kultur an das alte Westberlin, die Mauerstadt, Fluchtpunkt für Wehrpflichtige und nahrhafter Boden für Subkulturen. Autoren wie Sven Regener, Michael Wildenhain, Emine Sevgi Özdamar, Johannes Groschupf oder Katja Lange-Müller vermitteln in ihren Büchern etwas vom Westberliner Lebensgefühl der siebziger und achtziger Jahre, als die Kneipen noch verraucht, viele Häuser besetzt und Punk und New Wave aus den Lautsprechern von Tanztempeln wie dem Schöneberger Dschungel dröhnten. West-Berlin erscheint darin als eine Teilstadt mit vielen, durch die Weltpolitik bedingten Ausnahmefällen, in der sich Künstler, Musiker und Schriftsteller tummelten, die glitzerte und glänzte, und doch eng war wie ein Dorf. Am 3. Oktober 1990 verschwand diese Enklave zwischen den Fronten. Heute ist sie ein Ort in den Erinnerungen, die zu Literatur werden.
„Berlin (West) – literarische Erinnerungen an einen verschwundenen Ort“, Deutschlandradio Kultur, 03.10. 00:05 Uhr

Krimi in der DDR

„Mord unter Genossen – der Krimi in der DDR“ heißt ein Feature, das ich gemeinsam mit Carsten Würmann für den Deutschlandfunk geschrieben habe. Darin kommen ehemalige DDR-Krimiautoren wie Jan Eik und Hartmut Mechtel ebenso zu Wort wie der Regisseur Bernd Böhlich, der Filme für DDR-Fernsehserien wie „Polizeiruf 110“ und „Der Staatsanwalt hat das Wort“ gedreht hat. Ebenfalls im O-Ton: Gabriele Reinhold, Lektorin der legendären DIE-Reihe, in der Gegenwartskrimis in 100 000er Erstauflage erschienen sind, die dennoch immer vergriffen waren. Sendetermin: 16. Februar um 19:15 Uhr.
Pressetext des Deutschlandfunks

Bürgergeld

Die FDP hat in den Koalitionsverhandlungen den Begriff „Bürgergeld“ benutzt, um Einsparungen bei den Hartz-IV-Bezügen als liberale Erneuerung der Sozialsysteme zu verkaufen. Die Idee eines Bürgergeldes bezieht sich auf ein bedingungsloses Grundeinkommen, das jedem Bürger ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen soll, während die FDP davon spricht, „bei Ablehnung einer zumutbaren Arbeit“ Transferleistungen zu kürzen. Deshalb hier nochmal das Kurzfeature „Bürgergeld“, das ich für den RBB-Hörstückwettbewerb „Innovationen“ produziert habe.

Dicht bei der Unterschicht

… ist der Titel eines neuen Songs, den ich gemeinsam mit Dirk Homuth von Almost Charlie in seinem mit allerlei Instrumentarium ausgestatten Heimstudio aufgenommen habe. „Männerkennerin“ heißt ein anderer, für den Dirk neben Ukulele und Bass auch ein wunderschönes altes Harmophon bedient hat. Nachzuhören sind die Stücke auf meiner Myspace-Seite.

Mauerfall

Gut drei Monate ist es alt, das Jubiläumsjahr zum Mauerfall. Und schon hat man genug davon. Dabei sollte man nicht vergessen, dass ein paar sehr schöne Bücher erschienen sind, die durchaus neue Sichtweisen auf die damaligen Ereignisse offenbaren – zum Beispiel Rayk Wielands „Ich schlage vor, dass wir uns küssen“ oder Julia Schochs „Mit der Geschwindigkeit des Sommers“. Differenziertere Erzählweisen treten an die Stelle von Schuldzuweisungen und Täter-Opfer-Schablonen. Eine Auswahl lesenswerter belletristischer Neuerscheinungen zu diesem Thema stelle ich in einem Feature vor, das in der Nacht vom 18. zum 19. April gegen Mitternacht im Deutschlandradio Kultur zu hören sein wird.

Krimi im Dritten Reich

Das Feature „Zwischen Unterhaltung und Propaganda – Der Krimi im Dritten Reich“, das ich gemeinsam mit Carsten Würmann für den Deutschlandfunk geschrieben habe, wird zweimal bei Radio Bremen – Nordwestradio wiederholt (Sonntag 8. März 2009, 9:05 Uhr und Mittwoch 11. März 2009, 19:05) Aus dem Pressetext:
„Perfekte Blüten, Morde, Autobahnräuber, gestohlene Kunstwerke, internationale Schmugglerbanden: Es gibt kaum ein Verbrechen, mit dem die deutsche Polizei im Krimi des Dritten Reiches nicht zu tun hatte. Doch kein Volksgenosse musste um die allgemeine Sicherheit fürchten: In diesen Krimis ermittelt eine erfolgreiche Kriminalpolizei kollegial im Team, mit modernster Technik, untrüglichem Instinkt und scharfem Verstand. Die meisten Väter und Großväter unserer heutigen Ermittler wirken irritierend vertraut. Die Kommissare lösen ihre Fälle mit Umsicht und Routine, ganz so wie unsere heutigen Serienhelden. Das Feature beschreibt, wie das Genre in der NS-Zeit funktionierte: Zur Unterhaltung und mit Propagandaauftrag und nur ganz selten subversiv erzählte der Krimi in Hunderten von Titeln in Millionenauflage, in Filmen und Hörspielen davon, wie Täter im Unrechtsstaat ihre gerechte Strafe erhielten.