Grafit Verlag
Kriminalroman, 187 Seiten
ISBN 978-3-89425-276-2
Februar 2003

Nach einem gemeinsamen Essen mit seiner alten Freundin Hannah wird Henry Palmer Zeuge eines Streits. Als der beteiligte Mann sogar handgreiflich wird und die Frau schlägt, schreitet Henry ein. Was der Auslöser für den lebhaften Disput war, erfährt er nicht, denn die Frau ist Polin und die Verständigung schwierig. Allerdings versteht er, dass Agnes Brzyska in Berlin kein Dach über den Kopf hat, und bietet ihr für eine Nacht sein Klappsofa an.

Am nächsten Morgen ist die Polin tot, erstickt mit einem Kissen auf dem Sofa. Für Kommissar R�ntsch ist Henry natürlich Tatverdächtiger Nummer eins. Und es kommt noch dicker für ihn: Er wird in seiner eigenen Wohnung überfallen, denn auch Agnes‘ Bruder Andrzej glaubt, dass er der Mörder ist.

Das sind Gründe genug für Henry, seine Behausung vorerst zu meiden und um Unterschlupf in der Wohngemeinschaft seines Kumpels Theo Trepka zu bitten. Damit kommt er vom Regen in die Traufe, denn auch in Theos Leben läuft im Moment nicht alles so rund, was bei der Suche nach den Hintergründen für den Mord an Agnes nicht gerade hilfreich ist. Als auch noch Hannah um Aufnahme in die WG bittet, ist das Chaos perfekt.

Presse:

Rezension von Martin Gaiser auf literaturkritik.de

Toni Mahoni über „Grimm und Lachmund“ in der Videocast-Folge „Bücher-Dreiklang“

Rezension auf krimi-forum.de

„Der Krimi zeichnet ein spannendes Bild des Großstadtdschungels von Berlin. Wie sich drei Freunde allmählich wieder zusammenraufen, ist zudem eine Geschichte über private Wendewirren, die erfreulicherweise ganz ohne Ossi-Nostalgie auskommt. Der jetzt erschienene dritte Henry-Palmer-Roman spielt vor den beiden bereits veröffentlichten „Ganzheitlich sterben“ und „Hart am Rand“, die mindestens so unterhaltsam sind.“ Badische Neueste Nachrichten

„Klassische Helden sind aus der Mode gekommen … Zuweilen werden sogar schon regelrechte Anti-Helden gefordert, Personen also, die keinem der gängigen heroischen Klischees entsprechen, aber trotzdem außergewöhnlich sind und mit denen man sich dennoch identifizieren kann. Ein Vorreiter dieses Trends ist Ralph Gerstenberg. Sein 1998 vom Argument Verlag erstveröffentlichter und 2003 vom Dortmunder Grafit Verlag neu aufgelegter Kriminalroman „Grimm und Lachmund“ präsentiert mit Henry Palmer den Prototypen des modernen, unkonventionellen und ambivalenten Helden. Palmer, 30 Jahre alt, ist weder Kommissar noch Detektiv noch Rechtsanwalt oder dergleichen, sondern schlicht Sozialhilfeempfänger. Ja, man wird sogar so weit gehen dürfen, ihn mit dem hässlichen Wort Sozialschmarotzer zu bezeichnen, denn nach Abbruch seines Studiums ist der Berliner nicht arbeitsunfähig, sondern einfach nur arbeitsunwillig … Mehr aus Langeweile und Gelegenheit denn aus detektivischer Neugier beginnt er, auf eigene Faust zu ermitteln, und muss sich bald mit einigen Gestalten herumschlagen, die (ihm) unsympathisch sind, weil sie das genaue Gegenteil seiner selbst verkörpern: strebsame, erfolgreiche und zumindest nach außen hin brave Bürger … In „Grimm und Lachmund“ hat Ralph Gerstenberg gezeigt, dass er die Techniken des Krimi-Schreibens aus dem Effeff beherrscht … Die Handlung ist übersichtlich, ohne zu simpel zu werden. An seinem Protagonisten freilich scheiden sich die Geister und es ist fraglich, ob die Idealisierung dieser Art von „Held“ das Prädikat „pädagogisch wertvoll“ verdient. Benjamin Richter, Schifferstadter Tagblatt