Als Hoffnungsträger und Versuchskaninchen des sozialistischen Experiments entwickelte die mittlere DDR-Generation ein tiefes Misstrauen gegen das, was am Reißbrett der Gesellschaftsplaner als Lebensentwurf für sie Gestalt annahm. In ihrem Buch „Generation Mauer“ bescheinigt die Publizistin Ines Geipel den heute Mitte Vierzig- bis Mitte Fünfzigjährigen Analysefähigkeit und Distanz zum Vorgegebenen. Der Mauerfall brachte die lang ersehnte Dynamik ins Leben dieser von Soziologen auch als „glücklich“ bezeichneten Generation. Sie hatte schon eine Vergangenheit in der DDR und noch eine Zukunft im vereinten Deutschland. Aber wo stehen die Mauerkinder des Ostens heute? Sind sie wirklich die Gewinner der deutschen Einheit? Autoren der mittleren DDR-Generation wie Gregor Sander, Angelika Klüssendorf und Karsten Krampitz geben in ihren Romanen Auskunft über das, was sie geprägt hat, und darüber, wie sie heute ihr Leben sehen. Das Feature „Woher wir kommen, wer wir sind – Romane über die mittlere Generation Ost“ läuft am 31.10. um 19:30 Uhr im Deutschlandradio Kultur.